Schöne neue Woche an euch alle!

So, da schreiben wir also mittlerweile wieder Kalenderwoche 8 im Jahr 2013 und haben in kurzer Zeit schon einige grössere und kleinere Skandale erleben dürfen.
Besser spät als nie, hat sich Marla da gedacht und nun einen Beitrag zum Pferdefleisch-Skandal geplant?

Nun, ganz so war es nicht. Die ersten Auswüchse des Skandals konnte man den Medien schliesslich schon seit längerem entnehmen, bis die Sache dann das Ausmass erreichte, sogar den angekündigten Papst-Rücktritt zu übertrumpfen. (Aus Mangel an Euphorie lassen wir hier mal die Verschwörungstheorien aussen vor. Aber denkbar wäre es ja schon, dass da wieder mal irgendwelche Illuminaten ihre Finger im Spiel haben, die dem armen Benny und seinem Verein nun nicht mal das geringste Körnchen Aufmerksamkeit gönnen mögen… Ja, ja.) Jetzt bin ich aber an dem Punkt angelangt, an dem es auch mir in den Fingern gejuckt hat.

 

Wie dem auch sei, ich erlaube mir nun im Folgenden, euch 3 meiner Gedanken Poesiealbumweisheiten näher zu bringen.
First of all – lasst mich euch eine unglaublich wichtige und dringende Nachricht überbringen:

IHR WERDET NICHT STERBEN, NUR WEIL IHR VIELLEICHT MAL EIN STÜCKCHEN FURY GEGESSEN HABT. (Spart euch eure Empörung für den nächsten Dioxin-Skandal…)

Wow, bitte, bitte, ruhig durchatmen, das Rumgezetere mal für einen Moment einstellen und mir zuhören.
Versteht mich jetzt bitte nicht falsch – denn ich respektiere es über alle Massen, wenn Menschen Fleisch von gewissen Tieren nicht oder sogar überhaupt keines essen möchten. Dagegen habe ich gar nichts einzuwenden. Aber ehrlich. Dieses Rumgezetere, wie es in den letzten Tagen zu hören war: was macht ein Pferd so viel besser, als ein niedliches Kälbchen? Ein quietschendes Ferkel? Ein flauschiges Lämmchen oder ein fluffiges Küken?

1) Pferdefleischkonsum zu verteufeln aber munter andere Tierchen zu verputzen ist dämlich.

Wenn ihr es nicht essen mögt – fein. Aber lasst doch bitte den anderen ihren Frieden. Ich selber esse (so gut wie) kein Pferdefleisch. Ich gebe zu, als ich jünger war, da hatte dies ganz klar mit meiner Vorliebe für Ponys und Pferde zu tun. Heutzutage esse ich es nicht, weil ich es nicht besonders mag. Und was ich nicht so besonders mag, das ess‘ ich nun mal im Normalfall nicht. Klar soweit? 😉
Doch nun zum zweiten Punkt – und in diesem gebe ich der empörten Masse recht, möchte aber auf etwas hinweisen:

2) Es handelt sich um Betrug und Irreführung der Konsumenten – doch wir sind zum grossen Teil selber Schuld.

Es ist nicht richtig, gutgläubigen Konsumenten etwas unterzujubeln oder sie zu betrügen. Überhaupt nicht. Doch wie so oft müssen wir uns selbst hier einen grossen Teil der Schuld zuschieben – denn Unwissenheit schützt ja bekanntlich vor Strafe nicht. Manchmal sind Menschen toll – sie vollbringen wahre Wunder, präsentieren ihre Schokoladenseite – doch sie haben einen grossen Fehler (shame on me as well, sometimes) der ihnen immer wieder so etwas wie diesen Fleischskandal einbringt: sie wollen alles, sie wollen es jetzt und sie wollen es billig. Sehr schön ausgeführt findet ihr diese Tatsache im folgenden Artikel (klick!), den ich denn auch für mich sprechen lassen möchte. Denn das Land ist zwar ein anderes, die Problematik aber (beinahe schon) dieselbe. Beinahe schon schreibe ich, weil ich (Landei eben) durchaus noch mitgekriegt habe, wie verantwortungsvoller Fleischkonsum sein kann oder könnte. Aber eben. was soll ich denn von einer Gesellschaft erwarten, in der Menschen über 600 Franken für ein neues Mobiltelefon auf den Kopf hauen können, aber beim Blick auf die Menükarte eines Restaurants die Augenbrauen hochziehen, weil ein Gericht mehr als 30 Franken kostet?

3) Lebensmittel heissen aus gutem Grund so!

Was bringt uns dazu, materielle Gebrauchsgüter höher zu gewichten, als diejenigen Güter, die eine lebenserhaltende Funktion ausüben? Leute, ich predige euch: ich spare lieber an meiner Garderobe als an meiner Tafel. (Und nein, nicht weil ich verfressen bin. Gut, vielleicht auch ein wenig deswegen.) Ich habe den Eindruck, dass es dem einen oder anderen gut tun würde, sich mal hinzusetzen und über sein Essverhalten nachzudenken. Und nein, ich komm hier nicht mit der moralisierenden Gesundheitsapostel-Tour. Es ist euer Körper und ihr müsst wissen, was ihm gut tut. Ihr habt die Wahl – ihr müsst sie nur treffen. Und glücklicherweise gibt es noch eine Welt jenseits von Billigprodukten, Geschmacksverstärkern, Zusätzen und Ergänzungsmitteln. It’s up to you. Tut euch Gutes, und euer Körper wird es euch danken.
So, jetzt aber genug gezetert. Eine schöne Woche euch allen.
Liebe Grüsse

Marla

[erste Veröffentlichung am 18. Februar 2013 auf Aus dem Universum des Okapi]

18. Februar 2013

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